deutscher Wirtschaftswissenschaftler; wurde 1929 Leiter der Reichsforschungsstelle für landwirtschaftl. Marktwesen; Berater im türk. Wirtschaftsministerium 1934-1938; Prof. und Direktor des Instituts für Weltwirtschaft an der Universität Kiel 1948-1961; Veröffentl. u. a.: "Deutschlands Beitrag zum Marschall-Plan"
* 23. Januar 1893 Neuruppin
† 15. Mai 1974 Kiel
Wirken
Fritz Baade, ev., wurde am 23. Jan. 1893 in Neuruppin als Sohn eines Seminardirektors geboren. Er besuchte die Fürstenschule Schulpforta und studierte dann an den Universitäten Göttingen, Berlin, Heidelberg und Münster zunächst klassische Philologie, Kunstgeschichte, Theologie und Medizin, bis er dann von Luther, dem späteren Reichskanzler, auf die Volkswirtschaft gestoßen wurde. Im Jahre 1923 promovierte er in Göttingen zum Dr. rer. pol. Von 1914-18 hatte B. am Ersten Weltkrieg teilgenommen. Von 1918-19 war er Vorsitzender des Arbeiter- und Soldatenrats und Stadtverordneter in Essen an der Ruhr.
Es folgten von 1919 ab sechs Jahre Tätigkeit als praktischer Landwirt bei Göttingen. Als Wirtschafts- und Agrarfachmann nahm er nun einen glänzenden Aufstieg, vor allem als er bei der SPD Anschluß gefunden hatte und von Hilferding und Naphtali gefördert wurde. 1925 wurde er Leiter der Forschungsstelle für Wirtschaftspolitik Berlin. Ferner nahm er maßgebend an den Arbeiten des bekannten Enquête-Ausschusses teil, er verfaßte die populäre "Schweinefibel", übernahm in Frühjahr 1929 ...